Können Kinder nach der Scheidung glücklich sein?

Scheidungsanwältin Iași

„Kinder lieben ihre Eltern zunächst; wenn sie älter werden, urteilen sie über sie; manchmal verzeihen sie ihnen." (Oscar Wilde)

Scheidungsstreitigkeiten betreffen die Kinder direkt – und die Art, wie Eltern die Trennung gestalten. Die juristische Strategie muss das Kind schützen und Spannungen abbauen, nicht verstärken.

Das Familienrecht, zu dem die Scheidung gehört, ist eines der sensibelsten Felder des Zivilrechts: Wir entscheiden über die Zukunft eines Kindes. Diese Entscheidung sollte allen Beteiligten am Herzen liegen.

Auseinandersetzungen um die elterliche Sorge schaffen zwangsläufig Konkurrenz zwischen den Eltern, und Kinder werden hin‑ und hergezogen. Wie sich Eltern trennen und gleichzeitig im Leben des Kindes bleiben, ist der Ausgangspunkt – und entscheidend dafür, dass das Kind ohne große emotionale Belastung weitermachen kann.

Die Rolle der Eltern in der Scheidung

Eltern sind (oder sollten sein) diejenigen, die die Bedürfnisse ihrer Kinder am besten kennen. Sie müssen sich bewusst machen und Verantwortung übernehmen, dass sie am besten geeignet sind, die richtigen Entscheidungen für ihre Kinder nach der Scheidung zu treffen. Ideal wäre, dass der Entscheidungsspielraum des Richters in Familiensachen mit Kindern minimal ist.

Der erste Schritt ist, den Eltern klarzumachen, dass die Lösung für das Wohl des Kindes nach der Scheidung in ihren Händen liegt und dass Fachleute helfen können, dies in einen Elternplan zu übersetzen. Geschlechterstereotype über Rollen in der Familie müssen zurückgelassen werden, während gesellschaftliche Veränderungen akzeptiert werden: Immer mehr Väter wollen aktiv im Leben ihrer Kinder präsent sein.

Das Kindeswohl – der Elternplan

Liebe Eltern, denkt daran: Kinder lieben euch meist beide gleichermaßen!

Studien zeigen, dass die Anpassung der Kinder nach einer Scheidung vor allem davon abhängt, wie häufig und kontinuierlich beide Eltern mit ihnen interagieren – und davon, ob Eltern Animositäten loslassen und Verantwortung teilen können.

Der Elternplan schützt das Kind, entschärft den Konflikt und konkretisiert, wie die elterliche Sorge nach der Scheidung ausgeübt wird: Wohnsitz des Kindes, Kontaktzeiten, Ferien, Schule, Freizeitaktivitäten, Religion, medizinische Versorgung, Fernkommunikation und alle relevanten Aspekte. Die Scheidung umfasst häufig auch Aspekte der elterlichen Sorge, des Unterhalts oder der Teilung des gemeinsamen Vermögens, die alle in den Bereich des Familienrechts fallen.

Das Konzept stammt aus der US‑Praxis und ist in standardisierter Form auf der Website der ARPCC (Rumänischer Verein für gemeinsame elterliche Verantwortung) zu finden (www.arpcc.ro). Eltern, Mediatoren und Anwälte können es nutzen, um die Betreuung nach der Scheidung zu vereinbaren.

Mit Hilfe von Mediator, Anwältin und Psychologin können Eltern ihre Beziehung als getrennte Eltern derselben Kinder neu definieren, unabhängig von der Sorgerechtsform. Je nach Existenz von Minderjährigen, dem Güterstand und der Position der Parteien kann das Scheidungsverfahren erheblich komplexer werden. In solchen Situationen ist die Unterstützung einer auf Scheidungsvertretung spezialisierten Anwältin unerlässlich, um die Rechte und Interessen jeder Partei zu schützen. Sie teilen Zeit und Verantwortung, respektieren ihre eigenen Vereinbarungen und das Recht des Kindes, den anderen Elternteil zu sehen.

Der Elternplan bedeutet, zu besprechen, wie beide Eltern im Leben der Kinder aktiv präsent bleiben (Schulveranstaltungen, Sport, Geburtstage, Feiertage, Gespräche mit Lehrern, Kontakt zur erweiterten Familie). Je besser Eltern den Plan festlegen und einhalten, desto schneller und gesünder passen sich die Kinder langfristig an.

Eltern sollten die Kinder über die getroffenen Vereinbarungen informieren, und wenn die Kinder sich äußern können (ggf. mit Hilfe eines Psychologen), kann der Plan ihre Wünsche berücksichtigen.
Kinder brauchen Ehrlichkeit und Information im Scheidungsprozess, Zeit, Sensibilität für ihre Gefühle und Vertrauen in die Fähigkeit der Eltern, die Krise zu entschärfen.